Das Landesjugendzupforchester LJZO Sachsen
besteht seit 1993. Es wurde von Erhard Fietz, dem damaligen Präsidenten des BDZ-Landesverbandes Sachsen, gegründet. Er leitete das Orchester bis 1997, ihm folgte Annette Schneider – später unterstützt von Grit Rosetz und Henry Kowallik. 2003 übernahm Olga Dubowskaja die Leitung. 2010 entstand in Studioproduktion eine CD „GiMaGu” mit drei Solokonzerten – für Gitarre, für Mandoline und für Gu Zheng mit Zupforchester. Auf dem Proben- und Konzertplan stehen vorwiegend zeitgenössische Originalkompositionen, darunter auch Uraufführungen. Zum Standardrepertoire gehört inzwischen mit „fahrrad fahren” von Franziska Henke eine Komposition aus den eigenen Reihen.
Die derzeit ca. 15-20 jungen Musiker des Orchesters sind alle in Sachsen beheimatet und bilden die Elite der Nachwuchsmandolinisten und -gitarristen des Bundeslandes. Viele der Mitspieler nehmen regelmäßig sehr erfolgreich an Wettbewerben, wie z. B. „Jugend musiziert“ teil. Außerdem streben einige der Mitwirkenden ein Musikstudium an oder befinden sich schon in professioneller musikalischer Ausbildung.
Im Herbst 2015 gab es erneut einen Leitungswechsel im Orchester: die Gitarristin und Dozentin Katja Wolf wurde neue Dirigentin des LJZO Sachsen. Damit gewinnt das Orchester eine junge und motivierte künstlerische Leiterin, die selbst lange Zeit aktive Mitspielerin war. Mit dieser Umstrukturierung und der „Verjüngung“ durch die Aufnahme vieler neuer Musiker schlägt das LJZO Sachsen einen neuen Kurs ein und wird sich musikalisch weiterentwickeln.
Das LJZO wird vom Sächsischen Musikrat unterstützt und von der Kulturstiftung Sachsen gefördert.
Die Stimmgruppen im Überblick
Die Dirigentin
Wer die Wahl hat, hat die Qual – und als Dirigentin habe ich eine Menge Entscheidungen zu treffen. Seit Oktober 2015 bin ich die künstlerische Leiterin des Orchesters und durfte schon einige großartige Probenphasen und Konzerte leiten.
Die wichtigsten Fragen für mich lauten: „Was soll gespielt werden?“ und „Wie soll es gespielt werden?“ Zur Vorbereitung einer Probenphase befasse ich mich also mit der Stückauswahl, bearbeite teilweise Werke für das Orchester, richte Noten ein, erstelle Probenpläne, lerne Partituren und Einzelstimmen, höre mir Aufnahmen an und entscheide so gut und gründlich wie möglich, was und wie geprobt werden soll. So gilt es bereits vor dem ersten Ton einen enormen Berg an Entscheidungen und Vorbereitungen zu beachten.
Der wunderbare Zusammenhalt der Mitspielenden macht jedes Probenwochenende zu einem wunderschönen Erlebnis, denn ein gutes Orchesterklima macht sich letztendlich auch im Konzert bemerkbar. Jede Stimme bildet eine Einheit – und doch kann keine ohne die anderen. Es ist ein „liebender Kampf“ um Melodien, Themen, Klänge, welcher doch nur funktioniert, wenn alle an einem Strang ziehen und ihr ganzes Herzblut der Musik widmen.
Und auch dafür bin ich da: die Musik zu vermitteln und die Spielenden in den Proben und Konzerten zu ihren Höchstleistungen zu motivieren. Dass die Spielenden daran ebenso viel Freude haben wie ich, zeigt sich erfreulicherweise in der wachsenden Mitspielerzahl. Es ist ein super schönes Gefühl, vor 25-30 jungen, tollen MusikerInnen zu stehen und Musik entstehen zu lassen!
1. Mandoline
„Wenn alle die erste Geige spielen wollten, kommt kein Orchester zusammen.“ Robert Schumann
Die erste Mandoline ist die melodisch führende Stimme unseres Orchesters. In ihr sitzt der/die Konzertmeister/in, welche/r dem Orchester vorsteht und den engsten Draht zur Dirigentin haben sollte.
Und auch wenn sie häufig den Ton angibt, glänzen kann die erste Mandoline nur im vollen Orchesterklang mit allen anderen Instrumenten.
Wir sind die Stimme mit dem höchsten Altersdurchschnitt. Woraus sich neben der musikalischen Führung auch eine soziale Verantwortung für das Orchester ergibt – zumeist in Form von Keksen, Gummibärchen, Gesellschaftsspielen und gemeinsamer Freizeitgestaltung.
Dennoch ist bei aller Ernsthaftigkeit auch in unserer Stimme der Unfug nicht weit.
2. Mandoline
Wir sind die Mandolinisten der zweiten Stimme
Und stellen uns vor in diesem Sinne.
Ohne uns wäre es vermutlich schwer,
Denn wir stellen Gleichgewicht im Orchesterklang her,
Bilden von der Mandoline I zu den Mandolen eine weiche Brücke,
Bringen so mehr Farbspanne in die Musik der Stücke,
Unter anderem mit unserem vollrunden bis zarthellen Tremolo.
Da will kein Zuhörer im Konzert auf’s Klo,
Auch wenn er noch so dringend muss,
Zu groß ist der Genuss.
Denn Tremolo
Kann berühren, traurig machen oder froh.
Deshalb entdeckt ihr vielleicht eine kribbelnde Gänsehaut,
Wenn ihr das Publikum genau anschaut.
Wir sind zwar nicht sehr viele
Und uns sicher eine höhere Spielerzahl gefiele,
Doch wir können mit unseren Doppelsaiten
(Ohne maßlos zu übertreiben)
Eine Menge an Gefühl und Ton erreichen.
Dazu kommt Zusammenhalt, Spaß und Leidenschaft,
Was unsere Stimme genauso ausmacht.
Mandola
Ob als sicheres Fundament oder als harmonisch entscheidende Stimme – die Mandola nimmt sich jeglicher Herausforderung an und ist wandelbar von Werk zu Werk. Dieser besonderen Stellung schadet die aus größtenteils Gitarren bestehende Besetzung nicht. Weiterhin ist sie vielleicht die Stimme, die aus manchmal persönlicher Unzulänglichkeit (:D) oder einfach so, den größten Spaß hat. Der Anspruch des Notentextes ist weitgehend mittelschwer und größtenteils einstimmig (und wenn nicht: Wozu sitzt man immer zu zweit an einem Pult? :P). Wir, alle Mandolaspieler, würden uns freuen, sowohl „richtige“ Mandolen als auch die, die welche werden wollen, bei unseren Probenphasen mit aufzunehmen. 🙂
Gitarre
Über das Sein und das Nichts Sein – eine epische Abhandlung über der Sinn des Lebens.
Mit unserer engelsbetörenden, honigsüßen, glockengleichen, sanft gespielten Musik, werden wir Euch, liebe Völker dieser Galaxis, neue Dimensionen eröffnen. Nun fragt Ihr Euch sicherlich, wer es wagt, eine solch frohe Botschaft zu verkünden. Wie der Wissende ahnt, kann es sich dabei nur im eine besondere Spezies handeln: nämlich um uns, die tapferen, mutigen, in ihrer allumfassenden Brillianz strahlenden GITARRISTEN.
Rein phänotypisch handelt es sich bei uns um in der Regel länglich gewachsene, mit mehr oder weniger vier Extremitäten ausgestatteten Wesen mit der einmaligen Fähigkeit, einem recht simpel konstruierten Instrument solch liebliche Klänge zu entlocken.
Artspezifisch für uns scheint ein kompetentes und zielgerichtetes Gesamtauftreten, unabhängig von der Größe unserer Population, und eine deutliche Ausprägung unseres Unterhaltungstalentes zu sein.
Nun ist es an Euch, liebe Kreaturen des Makrokosmos, die ihr mindestens zwei Hände habet und noch nicht wisset, wie die selbigen zu gebrauchen sein: Schnappet Euch einen solch besaiteten Holzkasten, nehmet Eure Beine (wenn vorhanden) in die Hände und eilet zu uns und tretet unserem Zirkel bei.
Gitarristinnen und Gitarristen der Galaxis, vereinigt Euch!!!
Bass
K … Kennst Du schon diesen Bassistenwitz?
Während einer Probe fragt der Bassist den Gitarristen: „Hey, wo sind wir eigentlich?“
Antwort des Gitarristen: „Das geht DICH gar nichts an!“
O … Ohne Noten
N … Nachtmenschen
T … Tiefenentspannt
R … Riesig
A … Ausharren der Pausen und Einsätze
B … Basis des Orchesters
A … Arco
S … Stehend und sitzend
S … Selten mehr als zwei